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Schulanfänger: vor dem Schreiben erstmal Sprechen lernen

Jeder fünfte Schulanfänger kann nicht richtig sprechen. Besonders Jungs sind von diesem Phänomen betroffen.

Jeder fünfte Schulanfänger kann nicht richtig sprechen. Besonders Jungs sind von diesem Phänomen betroffen.

In ihren ersten Schuljahren sollen Kinder vor allem lesen, schreiben und rechnen lernen. Eine Grundvoraussetzung dafür besteht in der Annahme, dass die ABC-Schützen bereits richtig sprechen können, was sich in unfassbar vielen Fällen allerdings als Irrtum herausgestellt hat. Denn laut des vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WidO) erarbeiteten Heilmittelberichts 2016 benötigen knapp 24 Prozent der sechsjährigen Jungen und etwa 16 Prozent der Mädchen im selben Alter eine Sprachtherapie. In Deutschland leidet also jedes fünfte Kind an einer Sprachstörung, besonders auffällig zeigt sich hier die hohe Diskrepanz zwischen den Geschlechtern.

Dieses besorgniserregende Thema wird in Fachkreisen seit einigen Jahren diskutiert, bisher gibt es aber nur Vermutungen über dessen Ursachen. Durch die starken regionalen Schwankungen des Phänomens (beispielsweise gibt es in Brandenburg deutlich mehr Betroffene als in Bremen) liegt aber die Begründung nahe, dass die sozialen Schicht bei der Sprachentwicklung eine große Rolle spielt. 

Daraus folgernd, merken die WidO-Experten an, dass die Sprachtherapie für Schulanfänger zwar ein durchaus sinnvolles Mittel zum rechtzeitigen Ausgleich ihrer Defizite sei, die Ursache des Problems aber bereits in der frühkindlichen Entwicklung ansetze und dementsprechend auch präventiv in Kitas, Kindergärten und im Elternhaus bekämpft werden müsse.