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Krank zur Arbeit kostet Milliarden

Ein häufiges Phänomen in Deutschland: trotz Erkrankung zur Arbeit erscheinen, auch Präsentismus genannt.

Ein häufiges Phänomen in Deutschland: trotz Erkrankung zur Arbeit erscheinen, auch Präsentismus genannt.

Wer kennt nicht das schreckliche Gefühl, krank zu sein, obwohl im Büro der Schreibtisch bis oben hin voll liegt. Automatisch entsteht ein Gewissenskonflikt: „Eigentlich gehöre ich ins Bett, aber kann ich meinen Kollegen zusätzlichen Stress aufhalsen? Und was denkt erst der Chef von mir?“

 Präsentismus nennt man das Phänomen, trotz Erkrankung zur Arbeit zu erscheinen. Laut der Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) kostet dieser die Volkswirtschaft 257 Milliarden Euro, krankheitsbedingte Ausfälle (Absentismus) hingegen nur 90 Milliarden Euro. 

 Doch wie kommt diese scheinbare Widersprüchlichkeit zustande? Die DGAUM stützt sich auf zahlreiche Studien, aus denen hervorgeht, dass kranke Arbeitnehmer durch ihre Beschwerden unkonzentrierter als gewöhnlich seien, was sich wiederum auf deren Unfall- und Fehlerhäufigkeit auswirke. Außerdem gäbe es Hinweise darauf, dass Menschen, die trotz Erkrankung zur Arbeit erscheinen, insgesamt früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden. 

 Die Ansteckung der Kollegen, etwa durch virale Infekte, spielt also wenn überhaupt also eine untergeordnete Rolle wenn es um den volkswirtschaftlichen Verlust durch Präsentismus geht. 

 Laut einer Umfrage der Stada AG erscheinen 82 Prozent der Arbeitnehmer trotz Erkältung zur Arbeit. Andere häufige Präsentismus-Erkrankungen sind beispielsweise Migräne, Rheuma und Depressionen. 

 Hier scheint ein Bedarf an Aufklärung und Umdenken beider Seiten, Arbeitnehmer ebenso wie Arbeitgeber, dringend erforderlich.