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Was belastet Europas Arbeitnehmer?

Die Verfahren gegen psychischen Stress am Arbeitsplatz stecken europaweit noch in den Kinderschuhen.

Im Rahmen einer Mega-Studie befragte die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) Europaweit 49.320 Unternehmen aus 36 Ländern zum Thema Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter im Berufsalltag. Immerhin ganze 58 Prozent der Betriebsverantwortlichen gaben an, dass psychosozialer Stress, also der konfliktträchtige Umgang mit Kollegen, Kunden oder anderen Menschen im Berufsumfeld, die größte gesundheitliche Gefahr für deren Mitarbeiter darstelle. Bei den befragten Organisationen im Bildungs- Gesundheits- und Sozialwesen steigt der „Psychosozial-Faktor“ sogar auf satte 75 Prozent.

Daneben halten die Betriebsverantwortlichen vor allem anstrengende Arbeitshaltungen, wie etwa langes Sitzen, für eine große Gesundheitsgefährdung ihrer Mitarbeiter. Im krassen Gegensatz zu den hohen Zahlen bezüglich des psychosozialen Stress steht, dass nur 16 Prozent der Unternehmen aktiv gegen seelische Belastungen am Arbeitsplatz vorgehen, wie etwa durch den Einsatz von Psychologen. Körperlichen Beschwerden hingegen werde durch ärztliche Behandlung weit häufiger vorgebeugt und entgegenwirkt. Etwa 33 Prozent der befragten Betriebe verfügen laut Studienergebnissen immerhin über einen Aktionsplan zur Vorbeugung von arbeitsbedingtem psychischem Stress. 

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) gibt an, in Deutschland bisher 40 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage, die auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind, verzeichnet zu haben, was diese zur zweithäufigsten Krankschreibungsursache macht. 

Laut Expertenurteil seinen Deutschland- und Europaweit Unternehmen sowie staatliche Organisationen gleichermaßen gefordert, auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer ebenso zu achten wie auf deren physisches Wohl.